Das Objekt des Monats ist ein fossiler Ammonit (Coroniceras sp.) mit Schalenerhaltung. Das Fossil stammt aus der erdgeschichtlichen Epoche des Unteren Jura, ist rund 200-174 Mio. Jahre alt und wurde im Gebiet des Luegwinkels bei Golling (Salzburg, Österreich) entdeckt.

Ammoniten sind eine ausgestorbene Großgruppe der Kopffüßer (Cephalopoda), deren Evolutionsgeschichte vor knapp 420 Mio. Jahren am Ende des Silurs begann und vor etwa 66 Mio. Jahren an der Kreide-Paläogen-Grenze endete. In diesem, selbst für eine große Formengruppe, ungewöhnlich langen Zeitraum verlief ihre Entwicklung nicht immer geradlinig und stand mehrmals kurz vor dem Ende. Während der globalen Aussterbewellen am Ende des Perms und am Ende der Trias haben jeweils nur wenige Gattungen und Arten überlebt. Das erfolgreiche Überleben der Ammoniten ist dabei auf ihre schnelle evolutionäre Entwicklung zurückzuführen, die es ihnen ermöglichte, sich schnell an sich verändernde Lebensbedingungen anzupassen und neue Lebensräume zu besiedeln.

Die Grundform des Gehäuses eines Ammoniten ist – ähnlich wie bei den heute noch lebenden Nautiliden – spiralartig aufgerollt, wobei die Anzahl der Windungen zwischen 3 und 15 liegen kann. Auch die Schalengrößen sind sehr unterschiedlich: Während die kleinsten Ammoniten mit nur 2 mm bereits ausgewachsen waren, brachten es die größten Ammoniten in der Oberen Kreide auf einen Durchmesser von über 2 m.

Obwohl es heute keine vergleichbaren Lebensformen mehr gibt, dürften die Ammoniten von der Lebensweise und ihrer biologischen Funktionalität den Nautiliden sehr ähnlich gewesen sein. Das Gehäuse eines Ammoniten bestand aus einer ungegliederter Wohnkammer mit allen lebenswichtigen Organen und einem untergliederten Bereich, dem Phragmokon. Durch den mit zahlreichen Kammerscheidewänden untergliederten Phragmokon verläuft ein dünner Gewebeschlauch, worüber Wasser aus den Kammern abgeleitet und ein mit Stickstoff und Kohlenstoffdioxid angereichertes Gas in die Kammern gepumpt wird, womit das Tier seinen Auftrieb regelte. Im Zusammenspiel mit dem durch die Mantelhöhle eingesaugten und stoßartig wieder ausgeblasenen Wasser erfolgte die Fortbewegung der Ammoniten nach dem Rückstoßprinzip und ist somit biomechanisch mit einem U-Boot vergleichbar.

Aufgrund ihres großen evolutionären Erfolges lebten die Ammoniten in ihren Habitaten in sehr großer Anzahl, weshalb Ammoniten vor allem in den Ablagerungen der Trias und des Jura der Nördlichen Kalkalpen zu den häufigsten Fossilien überhaupt zählen.