Das Museum Burg Golling hat am 22.05.2021 unter dem Titel »Fossile LebensWelten« eine neue paläontologische Dauerausstellung eröffnet, worin unter anderem neue, noch nie gezeigte Fossilfunde aus dem Bundesland Salzburg präsentiert werden. Die von Paläontologe Dr. Thomas Hornung und Museumsleiter Sebastian Krutter, BA MA kuratierte Dauerausstellung bietet ein faszinierendes Zeitfenster in die marine Lebenswelt des urzeitlichen Ozeans »Tethys« während des Erdmittelalters vor 252-52 Mio. Jahren und gibt Einblicke in die Erdgeschichte, die Entwicklung der Kontinente und die Evolution vielfältiger Lebensformen.

Zahlreiche versteinerte Ammoniten, Korallen, Muscheln, Schnecken, Seeigel, Fische, Überreste verschiedener Meeressaurier sowie Pflanzenreste aus den erdgeschichtlichen Epochen der Trias, dem Jura, der Kreide und dem Paläogen veranschaulichen die große Artenvielfalt und die wechselvolle evolutionäre Entwicklung. Neben Informationen über die paläobiologischen Erfolgsstory der Ammoniten, die als häufigste und bekannteste Fossilien überhaupt gelten, wird die Entstehung der Alpen thematisiert und unter anderem die Frage beantwortet, warum versteinerte marine Lebensformen heute im Hochgebirge zu finden sind.

Das zentrale Highlight der neuen Dauerausstellung ist das auf dem Dürrnberg bei Hallein gefundene Fossil des rund 242 Mio. Jahre alten Meeressauriers Omphalosaurus wolfi, der gemeinsam mit einem neuen, großformatigen Lebensbild prominent in Szene gesetzt wurde. Zu den Highlights zählen auch eine sehr gut erhaltene Riesenmuschel aus Rußbach, eine fossile Kokosnuss sowie ein rund 130-127 Mio. Jahre altes fossiles Baumharz aus der Osterhorngruppe, das als einer der weltweit größten Bernstein-Einzelfunde gilt. Eine weitere Besonderheit sind die versteinerten Fischwärme aus dem Wiestal bei Hallein, wobei es sich um ganze Schwärme von großen Schmelzschuppenfischen, hechtartigen Raubfischen, winzigen Kugelfischen und diverse Pflanzenreste handelt, die vermutlich während tropischer Wirbelstürme in flachen Lagu-nen des Urozeans Tethys abgelagert wurden.

Für interessierte Besucher/innen wird gegen Voranmeldung eine exklusive Expertenführung angeboten, die vertiefende Einblicke in die Paläontologie des Bundeslandes Salzburg bietet und wozu auch gerne eigene Fossilienfunde zur fachlichen Begutachtung mitgebracht werden können.

Museumsleiter Sebastian Krutter, BA MA: »Ich freue mich sehr, dass mit dieser neuen Dauerausstellung unsere paläontologische Sammlung, die zu den bedeutendsten Sammlungen im Bundesland Salzburg zählt, nun eine moderne und ansprechende Präsentation erhalten hat. In jedem Fall war die Realisierung dieser Ausstellung anhand der vielen schwergewichtigen Fossilen im wahrsten Sinne des Wortes keine »leichte« Aufgabe.«

Paläontologe Dr. Thomas Hornung: »Paläontologie wird zu Unrecht als »etwas angestaubte Wissenschaft« eingestuft, da sie von längst vergessenen Lebensformen berichtet. In Wirklichkeit sie aber ein spannendes und interdisziplinäres geowissenschaftliches Fachgebiet dar, und so bin ich sehr froh darüber, dass wir die schönsten Sammlungsstücke des Museum Burg Golling in zeitgerecht ansprechender und »lebendiger« Form präsentieren können.«