Das Objekt des Monats sind zwei fossile Raubfische (Saurichthys deperditus). Das Fossil stammt aus der erdgeschichtlichen Epoche der Trias, ist rund 210 Mio. Jahre alt und wurde im Wiestal bei Hallein (Salzburg, Österreich) entdeckt – eine international einzigartige Fossilfundstelle, die besonders für die überaus gut erhaltene und artenreiche fossile Fischfauna mit ganzen Fischschwärmen bekannt ist.

Bei dem Raubfisch Saurichthys deperditus handelt es sich um einen schlanken und wendigen Raubfisch, der in den lagunenartigen Beckenbereichen des Urozeans »Tethys« vorkam, eine Körperlänge von bis zu 160 cm erreichen konnte und dessen Aussehen sehr gut mit heutigen Hechten vergleichbar ist. Bei den beiden hier vorgestellten Exemplaren von Saurichthys deperditus handelt sich um die Schädel von zwei versteinerten Jungfischen, die im Jahr 2015 entdeckt wurden und derzeit als Leihgabe des Fossiliensammlers Gerhard Wolf im Museum Burg Golling zu sehen sind.

Das massenhafte Auftreten von ganzen fossilen Fischschwärmen – unter anderem mit fossilen Überresten des Raubfisches Saurichthys deperditus – ist sehr wahrscheinlich auf tropische Stürme im flachen Urozean »Tethys« zurückzuführen, während derer nicht nur zahlreiche Pflanzenreste und ganze Baumstämme von nahegelegenen Inseln eingeschwemmt wurden, sondern auch stark salzreiches, sauerstoffloses Tiefenwasser aus den tieferen Lagunenbereichen aufgewirbelt wurde. Fische, die in diese trübe und klebrige Brühe aus sauerstofflosem, salzreichen Wasser und feinstem Sedimentschlamm gerieten, konnten aufgrund verklebter Kiemen nicht mehr atmen, verendeten und sanken zum Meeresboden ab. Die sauerstofflose Umgebung und die schnelle Einbettung am Meeresboden ohne zersetzende Bakterien oder räuberische Aasfresser führte letztlich zu der perfekten Erhaltung der fossilen Fische.